Wittislingen
St. Ulrich und Martin
Der Neubau der Wittislinger Kirche von 1750-1752 wurde durch Baumeister Joseph Eberhardt aus Dillingen durchgeführt.
Der Neubau der Wittislinger Kirche von 1750-1752 wurde durch Baumeister Joseph Eberhardt aus Dillingen durchgeführt. Sie umfasst eine Gesamtlänge von 35 m auf und dabei 18 m breit und 10 m hoch. Im Außenbereich beherrscht der massive freistehende Turm das Landschaftsbild. In seinem Unterbau aus Buckequadern geformt, reicht dieser wohl bis in die Zeit der Wittislinger Grafen zurück und diente als Burgturm und letzte Zufluchtsstätte bei Kriegen. Dort hatte einst ein Türmer seine Wohnung. Der Türmer war für die Brandwache zuständig. Eine Ringmauer umzieht etwa ein Drittel der ehemaligen Burgfläche, auf der sich der alte Friedhof befand.
Die Besiedelung des Ortes reicht bis in die mittlere Steinzeit zurück. Nach einem Grabfund im Jahre 1881 weisen die Grabbeigaben eine fränkisch alamannische Fürstin als Christin um das Jahr 680 n. Christus aus. Besonders wertvoll ist eine Bügelfibel mit der Inschrift:
"Uffila lebe glückselig in Gott
unsträflich vom Tode ergriffen
denn solange ich leben durfte
bin ich sehr gläubig gewesen
Ruhe in Gott"
Vermutlich ging aus diesem Geschlecht 200 Jahre später der Hl. Ulrich hervor. Hupald und Thietburga, die Eltern des Hl. Ulrichs(890-973), waren in Wittislingen ein ansässiges Grafengeschlecht. Ulrich wurde 890 in Wittislingen geboren, nach mündlicher Überlieferung im Haus westlich der Kirche (Sage vom Ulrichsglöckle). In der Lebensbeschreibung des Hl. Ulrich wird auch schon eine Burgkapelle/Kirche erwähnt. Im 13. Jahrhundert stand auf dem Burgplatz eine dreischiffige romanische Pfarrkirche, die von einem Friedhof umgeben war.
Der Neubau der Wittislinger Kirche von 1750-1752 wurde durch Baumeister Joseph Eberhardt aus Dillingen durchgeführt. Sie umfasst eine Gesamtlänge von 35 m auf und dabei 18 m breit und 10 m hoch. Im Außenbereich beherrscht der massive freistehende Turm das Landschaftsbild. In seinem Unterbau aus Buckequadern geformt, reicht dieser wohl bis in die Zeit der Wittislinger Grafen zurück und diente als Burgturm und letzte Zufluchtsstätte bei Kriegen. Dort hatte einst ein Türmer seine Wohnung. Der Türmer war für die Brandwache zuständig. Eine Ringmauer umzieht etwa ein Drittel der ehemaligen Burgfläche, auf der sich der alte Friedhof befand.
Innenraum
Im Jahre 1787 schuf Konrad Huber das Deckengemälde im Langhaus. In insgesamt vier Feldern stellt er unter anderem die Verherrlichung des hl. Ulrichs und des hl. Martins dar. Außerdem zeigt sie die geschichtlichen Gefährdungen der Pfarrgemeinde:
- über dem Chorbogen wir die Feuerbrunst von 1783 verbildlicht, bei der im Dorf 90 Gebäude eingeäschert wurden
- an der Nordseite sieht man feindliche schwedische Soldaten, die im Jahre 1634 in Wittislingen einfielen.
- die Szene an der Südseite erinnert an die Pest, die 1751 im Ort grassierte
Im Chorraum ist ein Fresko abgebildet, hier kann man die Gegenüberstellung Synagoge und Kirche, Altes und Neues Testament, Vorbild und Erfüllung sehen.
Der Hochaltar mit gestaffelten Säulenpaaren und Seitenprotalen umschließt das 1798 von Konrad Huber gemalte Kreuzigungsbild. Hier wird die Darstellung von Gott Vater und auf dem Säulengebälk zwei größere Engel gezeigt. Die beiden Kirchenpatrone Martin und Ulrich stehen auf den Portalen links und rechts des stattlichen Hochaltars.
Die Gebeine der Thietburga (Mutter des hl. Ulrichs) wurden 1752 im Auftrag des Augsburger Fürstbischofs Joseph Ignaz Philipp von Hessen-Darmstadt unter einer Steinplatte im Mittelgang vor dem Chorbogenkreuz beigesetzt. Auch ein Ölgemälde erinnert an Thietburga.
Film – Wittislinger Heimat des heiligen Ulrichs
Gottesdienste
Pfarrgottesdienst mit Vorstellung der Erstkommunionkinder, Johann Kugler | |
Taufe Timo Würfel | |
Rosenkranz in der Friedhofkapelle | |
Kapiteljahrtag (für die Verstorbenen Seelsorger des Dekanates) | |
Heilige Messe, die Verstorbenen des Jahres |
Kirchenpatrone
Heiliger Ulrich
Der heilige Ulrich wurde im Jahr 890 geborgen. Seine Eltern Hubald und Thietburga stammen aus einem alten Adelsgeschlecht, das in Wittislingen seinen Sitz hatte. Nach mündlicher Überlieferung wurde er westlich der Kirche (Sage vom Ulrichsglöckle) geboren. Mit 10 Jahren kam er zur Erziehung und Ausbildung ins Kloster St. Gallen. Schon bald nach der Priesterweihe wurde er im Jahr 923 zum Bischof von Augsburg berufen. Im Gegensatz zu den Fürstbischöfen seiner Zeit war er ein echter Seelsorger, der die Pfarreien seines Bistums besuchte und Not und Elend der Bevölkerung lindern half.
Gegen angreifende Feinde schütze er seine Bischofsstadt Augsburg durch eine Wehrmauer. Beim Angriff der Ungarn 955 ritt er mit den Soldaten zum Schlachtfeld. Sein unerschütterliches Vertrauen in Gottes Hilfe gab auch den Soldaten Mut und Hoffnung und es gelang der entscheidende Sieg über die Feinde. Danach konnte sich Ulrich wieder seinen eigenen Bischofsaufgaben widmen. In seinem Sterbejahr 973 veranlasste er noch, dass die Gräber seiner Verwandten bei der Kirche in Wittislingen entsprechend vor den Witterungseinflüssen der Zeit geschützt wurden. Am 4. Juli 973 verstarb Ulrich in Augsburg. Bereits 20 Jahre später wurde er als erster nach einem kanonischen Heiligsprechungsprozess durch die Kirche in Rom heilig gesprochen. Sein Sterbetag war lange ein Feiertag für die Wittislinger. Heute feiern wir jedes Jahr an diesem Tag einen Gottesdienst und am Sonntag danach einen Festgottesdienst mit Pfarrfest.
Jeden Abend um 21.00 Uhr und in der Nacht um 2.00 Uhr läutet vom Kirchturm die Ulrichsglocke. Sie erinnert daran, dass der junge Ulrich sich beim Heimweg von Dillingen im dichten Nebel verlaufen hatte. Wie durch ein Wunder hörte er den Glockenklang der Heimatkirche und fand unversehrt heim.
Der heilige Ulrich wird meistens mit einem Fisch abgebildet. Die beruht der Erzählung nach auf folgende Begebenheit: Die Diskussionsrunde an einem Donnerstag dauerte über Mitternacht hinaus. Als Wegzehrung gab Bischof Ulrich dem Gast einen Teil des Festtagsbratens ab. Am nächsten Tag entpuppte sich das Fleischgericht wie durch ein Wunder als Fischgericht. Damit war die Glaubenstreue des heiligen Ulrich und sein Fasten im Sinne der Kirche erwiesen.
Gott, du bist reich an Erbarmen. Du hast deinem Volk in einer schweren Not den heiligen Ulrich als tatkräftigen Bischof geschenkt. Seine Fürsprache helfe uns, die Gefahren unserer Zeit in der Kraft des Glaubens zu bestehen. Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn.
Der gütige Gott, der den heiligen Ulrich zur Vollendung geführt hat, segne uns und bewahre uns vor allem Unheil. Amen.
Das Vorbild des heiligen Ulrichs lehre uns und seine Fürsprache helfe uns. Gott und den Menschen zu dienen. Amen.
Heute gedenken wir voller Freude des heiligen Ulrich; Gott führe uns nach diesem Leben zur ewigen Gemeinschaft mit ihm. Amen
(aus dem Gotteslob)
St. Martin
Der heilige Martin war der erste Patron der Wittislinger Kirche bis 1805. Wie der heilige Ulrich war er ein glaubwürdiger Kirchenmann, der sich für die Nöte der Armen eingesetzt hat. Berühmt ist vor allem die Begebenheit der Mantelteilung mit einem armen Bettler, die bereits zu seiner Soldatenzeit stattgefunden hat. Erst danach wechselte er den Dienstherrn. Nach seiner Taufe wirkte er als Seelsorger und Bischof.
Pfarrgemeinderat
Der Pfarrgemeinderat ist wie folgt besetzt:
- Straßer Anita (Vorsitzende)
- Beß Christine (stellv. Vorsitzende)
- Linder Alexander (stellv. Vorsitzender)
- Schmid Martin (stellv. Vorsitzender / Pastoralrat)
- Wengert Hannelore (Schriftführerin)
- Tausend Ulrike (Pastoralrat)
- Sing Petra (Pastoralrat)
- Decker Sebastian (Jugend)
- Mayer Antonie (Dekanatsrat)
- Podganski Edeltraud (Mesnerin)
- Glas Uta
- Schneider Jürgen
- Spegel Monika
- Wörner Gerda
Kirchenverwaltung
Antoniuskapelle
Hausknechtskapelle
Die Hausknechtskapelle am nordwestlichen Ortsausgang ist ein achteckiger Bau. Benannt wurde sie nach dem Hausnamen des ledigen Sifters und Bauernsohns Georg Wagner: „Zum Hausknecht“. Er ließ die Kapelle 1728 zu Ehren der sieben Schmerzen der seligen Jungfrau Maria erbauen. Im Zentrum des Altars befindet sich eine Holzfigur der Pieta. Bei Renovierungsarbeiten 2007 sollte das brüchige Ovalfeld in der Mitte der Decke erneuert werden. Unter der Putzschicht fanden sich am Rand Spuren eines ehemaligen Freskos mit der Widmung des Lauinger Künstlers Johann Anwander. Dieses Deckelbild zeigt ursprünglich die Kreuzigungsszene mit Maria und wohl weiteren Figuren unter dem Kreuz. Der Gekreuzigte wurde nach Vorlagen von Anwander rekonstruiert.
Leonhardkapelle (Friedhofskapelle)
Die einstige Andreaskapelle im Südosten von Wittislingen wurde im 17. Jh. erbaut. Sie soll als Wallfahrtskapelle gedient haben. Wann sie zur Leonhardskapelle umgewidmet und das darum befindliche Gelände zum Friedhof bestimmt wurde, ist nicht bekannt. In der Mittelnische des Hochaltars befindet sich eine Figur der hl. Mutter Gottes (17. Jh.). Über dem Gebälk stellt das in Öl gemalte Ovalbild den hl. Andreas dar. Zwei Engel thronen über der Türöffnung des Altarumhangs. Die beiden Holzfiguren seitlich im Chor stellen rechts den hl. Leonhard und links den hl. Veit dar. Das Deckengemälde von Josef Albrecht (1918) im Schiff der Kapelle erzählt von der Erweckung der Tochter des Jairus.
Bruderschaft
Rosenkranzbruderschaft
Die sogenannte Rosenkranzbruderschaft wurde im 15. Jahrhundert von den Dominikanern gegründet. Es sind Gemeinschaften von Laien, deren Ziel die Vertiefung der Frömmigkeit in der breiten Bevölkerung durch das Rosenkranzgebet ist. Erste Hinweise auf eine Rosenkranzbruderschaft in Wittislingen gibt der Bruderschaftsaltar aus der Leinwand in der Pfarrkirche. Dieser diente bis 1784 als linker Seitenaltar. 1913 wurde der Brauch von Pfarrer Buhmayr als noch sehr wertvolle Spiritualität wieder neu belebt. Eine Blütezeit erfuhr das religiöse Brauchtum nach den Wirren des zweiten Weltkrieges. Bis heute beten die Mitglieder der Bruderschaft für Anliegen der Kirche und vertrauen auf die Fürsprache Mariens.
Schilderfrauen
Eng mit der Rosenkranzbruderschaft verbunden scheint der Brauch der Schildfrauen und Stäblesmänner. Zu feierlichen Anlässen wie an Fronleichnam, zum Patroziniumsfest oder dem Rosenkranzfest fanden große Umzüge statt. Dafür wurden ehrenwerte Persönlichkeiten des Dorfes ausgewählt, die als Träger fungierten. Die Frauen trugen Schilder mit christlichen Motiven und eine Kerze. Die Männer mit den Holzstäben, an denen ein Stoffmäntelchen mit Kreuzsymbolen befestigt war, flankierten das Allerheiligste. IN den sechziger Jahren ließ sich dieser Brauchtum nicht mehr aufrechterhalten.
Aktuelles / Termine
Erntedank 2024
Benevit Sommerfest
Abschluss Ulrichsjubiläum
Pfarreifahrt an den Bodensee / St. Gallen
Bittgang und Gottesdienst am Beutelstätter Hof
Fronleichnam 2024
Von Ulrichskirche zu Ulrichskirche
Elsbeth die Fische und der heilige Ulrich
Autorenlesung und Schreibworkshop
Ostern
Rätschen in Wittislingen
Benefizkonzert im Ulrichsjahr
Osterkerze basteln
Famillienwortgottesdienst in der Fastenzeit
Weltgebetstag der Frauen in Wittislingen
Sternsinger in Wittislingen
Ulrichsjubiläum: Gottesdienst zur Bischofsweihe
Fronleichnam in Wittislingen
Bittgang zum Beutelstätter Hof
Ostern in Wittislingen
Karfreitag in Wittislingen
Palmbuschen binden
Viele fleißige Hände machten es möglich das auch dieses Jahr wieder Pslmbuschel gibt. Christliche Bräuche pflegen und sich auf die Osterwoche vorbereiten.
Weltgebetstag der Frauen
Unter dem Motto: Glaube bewegt fand am 03. März im Wittislinger Pfarrheim der Weltgebetstag der Frauen statt. Im Mittelpunkt standen Frauen aus Taiwan.