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Mödingen

St. Otmar

Die Pfarrkirche Mödingen ist dem Hl. Otmar geweiht und liegt, vom ummauerten Friedhof umgeben, mitten im Dorf.

In den Jahren 1760 bis 1762 erfolgte der Neubau der Kirche nach den Plänen des Augsburgers Johann Christoph Singer im spätbarocken Stil.

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Betritt man das Gotteshaus durch das Westportal mit Muschelwerkschnitzereien in den Füllungen, eröffnet sich dem Besucher ein einschiffiger Bau zu vier Achsen mit eingezogenem, um eine Stufe erhöhtem, halbrund geschlossenen Chor mit einer Halbkuppel in der Apsis und einer Kuppel im Chorquadrat, geziert in barocker Manier durch Chor- und Apsisbögenpfeiler mit aufgelegten Pilastern und den dazugehörenden Phantasiekapitellen mit üppigen Voluten, Muschel- und Gitterwerk und kecken Engelsköpfchen.

Tritt man aus dem Schatten der geschweiften Westempore, ruhend auf zwei quadratischen, geschnitzten Holzstützen, die am Oberteil des konischen Schaftes das Erbauungsjahr 1761 verewigt haben, wird der Blick unweigerlich auf den Hochaltar gelenkt. Über den Tabernakel aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts (Signatur: Strobl 1819) mit einem bemerkenswerten Elfenbeinkruzifix mit kniender Maria Magdalena schweift das Auge vorbei am Altarbild des Hl. Otmar, 1765 gemalt von dem Lauinger Johann Anwander, hoch zum hellerstrahlten, von Wolkenballen, Engelsköpfchen und Strahlenkranz umgebenen Kreisrahmen, darin die Heilig-geisttaube einmalig in der Morgensonne vor dem Ostfenster dem Betrachter leuchtet.

Die Älteren unter uns werden sich noch an die Zeit erinnern, als der Pfarrer zu bestimmten Anlässen von der Kanzel gepredigt hat. Die Kanzel stammt aus der Erbauerzeit um 1760 und hat einen geschweiften Korpus mit Muschelwerkdekor und Voluten besetzt mit Engelsputten, welche die Attribute der Kirchenlehrer Ambrosius (Bienenkorb) und Augustinus (flammendes Herz) halten.

Die beiden Seitenaltarblätter stammen vermutlich ebenfalls von Johann Anwander aus Lauingen, der übrigens auch der Künstler des Hl. Grabes von Maria Medingen und der Außenfassade des alten Bamberger Rathauses ist, um nur einige Beispiele zu nennen. Am nördlichen Seitenaltar ist der Hl. Johann Nepomuk dargestellt, im Hintergrund der Martertod des Heiligen, im Auszug der Hl. Sebastian, bekrönt durch eine Zunge des hl. Nepomuk im Strahlenkranz. Der südliche Seitenaltar zeigt Papst Pius V., im Hintergrund die Seeschlacht von Lepanto, im Auszug ist der Hl. Wendelin zu sehen, bekrönt mit einem Buch vom Rosenkranz umgeben.

Das reich mit Muschel- und Gitterwerk-schnitzereien verzierte Chorgestühl, die mit verschiedenen Schnitzmotiven dekorierten Stuhlwangen und die zwei dreiteiligen Beichtstühle, alle aus der Erbauerzeit stammende Kunstwerke, verdienen eines achtsamen Blickes und des Innehaltens.

Ebenso bemerkenswert sind die zahlreichen und neu gefassten Holzfiguren unserer Pfarrkirche. Durch die Kleeblattfenster im Chorraum fällt das Licht auf den hl. Otmar, den hl. Leonhard, auf zwei hl. Dominikanerbischöfe, den hl. Antonius und den hl. Sebastian, sowie auf die unterlebensgroßen Altarfiguren der hl. Anna und des hl. Joseph, alle samt um 1700 entstanden. Die wertvollste Holzfigur und eine besondere Zierde für unsere Pfarrkirche ist die Mutter Gottes Statue aus dem schwäbischen Raum, datiert gegen Ende des 15. Jahrhunderts.

„Die Pfarrkirche ist gefällig gehalten, aber in ihrer Auszierung nicht vollendet; denn Felder für Fresken sind zwar angelegt, blieben aber leer; ihre Einrahmung im Zopfstile ist fertig, es kam aber nicht zur Färbung und Vergoldung“, so heißt es in einer Dokumentation Anfang des 18. Jahrhunderts. Dies sollte sich spätestens 1889 ändern. Für dieses Jahr ist nämlich das Deckengemälde im Langhaus nachweisbar und vom Künstler Xaver Zimmermann aus Augsburg eigenhändig signiert. Dargestellt ist die Huldigung der weltlichen und geistlichen Obrigkeit, verkörpert durch Kaiser und Papst, und des gemeinen Volkes an die Gottes Mutter. Wer seinen Kopf noch weiter streckt, entdeckt über der Empore singende Engel und im Osten die Darstellung der Dreifaltigkeit. Noch ein paar Jahre später (1912) wird im Chorraum das Deckengemälde durch Anton Neumair aus München vollendet mit der Darstellung des Elias, der vom Engel geweckt wird. Als Grisaillen (Schwarz-Weiß-Malerei) sind in Form von Symbolen die Kardinaltugenden Klugheit, Gerechtigkeit, Mäßigkeit und Starkmut im Chorgewölbe zu sehen.

Wie oft blicken wir nicht nur in schweren Stunden auf zur Kreuzigungsgruppe, zur Pieta am rechten Seitenaltar und zu den Kreuzwegstationen aus dem Jahre 1823: im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, es begleitet unser Leben.

Beim Verlassen des Gotteshauses durch das Westportal verabschieden uns in den Wand-nischen innen am Turm Petrus und Paulus, zwei getreue Diener Gottes.

Im Jahre 1912 kommt der Restaurator A. Müller vom Generalkonservatorium der Kunstdenkmäler und Altertümer Bayerns im Vorfeld der bevorstehenden Restaurierung zu folgendem, beinahe vernichtenden Urteil: „Die Pfarrkirche ist ein einfacher Bau, … die Deckengemälde sind künstlerisch wertlose Arbeiten aus dem Jahr 1881, … die letzte Restaurierung fiel sehr unglücklich aus, Chorstühle, Chorschranken und Sakristeitüren wurden mit Ölfarbe überschmiert, in alle Fenster kamen Glasmalereien, von denen hauptsächlich die buntfarbigen in den kleinen, geschweiften Chorfenstern stören und alles Licht rauben, … am Hochaltar wurden zwei neue, plumpe Figuren aufgestellt, die Wände wurden braun, rosa und grün getönt, … kurz das Gesamtbild des Kircheninnern ist vollständig verdorben.“

Dass dies nach der aktuellen Renovierung sicherlich nicht zutrifft, davon kann sich ein jeder Besucher selbst überzeugen: eine schöne, altehrwürdige und prächtig ausgestattete Dorfkirche, die durch die grundlegende und sehr gelungene und professionelle Restaurierung in neuem Glanz zur 250-Jahrfeier erstrahlt, zur Ehre Gottes und zur Einkehr der Gemeinde.


Gottesdienste

Do. 21.11. 18:30Heilige Messe
So. 24.11. 07:30Heilige Messe (Kloster Maria Medingen)
So. 24.11. 08:45Pfarrgottesdienst mit Vorstellung der Erstkommunionkinder, Philipp u. Franziska Zacher, Verst. d. Fam. Wörner, Mark, Jung
Do. 28.11. 18:30Heilige Messe für die Verstorbenen des Jahres: Leonhard Göttle

Kirchenpatron

Unsere Pfarrkirche ist dem Hl. Otmar geweiht und hat damit ein für unsere Region seltenes Patrozinium, das einzige im Kreisgebiet.

Otmar wurde um 689, vermutlich in der Umgebung von St. Gallen / Schweiz geboren. In der Domschule Chur erzogen, wurde Otmar nach seiner Priesterweihe zum Vorsteher der Einsiedelei des Gallus benannt, an der Stelle der heutigen Stadt St. Gallen. Er baute die Zelle mit Hilfe rätischer Mönche zum Kloster aus. 744 wurde Otmar erstmals als Abt erwähnt. 747 gab er seinem Kloster die Benediktinerregel. Otmar war sozial sehr engagiert. Er verschenkte Klostervermögen an die Armen und baute in der Nähe des Klosters das erste Haus für Aussätzige in der Schweiz. In einem weiteren Bau nahm er Kranke, Blinde und Arme auf, die er selbst betreute. Seine Nähe zum Volk brachte ihm den Namen „Armenvater“ ein. Er blieb stets bescheiden, kleidete sich nur einfach und ritt nur auf einem Esel.

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Das Kloster geriet dann in die politischen Wirren im Frankenreich. 746 nutzen die fränkischen Gaugrafen die Gelegenheit das Kloster zu schwächen und klagten Otmar aufgrund von Verleumdungen an. Erst wurde Otmar in den Kerker geworfen; schließlich unter einer üblichen falschen Anklage vor Gericht gestellt und zum Hungertod verurteilt. Es folgte aber die Begnadigung zu lebenslanger Haft. Otmar wurde unter Arrest auf der Rheininsel Werd bei Stein gestellt. Noch im gleichen Jahr am 16.November 759 starb Otmar auf der Insel.

10 Jahre später holten die Mönche aus St. Gallen Otmars Leichnam zurück. Sie fanden ihn aber verwest auf seinem Hochgrab auf der Insel. Die Legende erzählt, die Mönche hätten ein Weinfässchen als Proviant mitgenommen. Soviel sie auch daraus tranken, es blieb auf dem Hin- und Rückweg stets gefüllt. Während der Überfahrt des Bodensees mit dem Schiff tobte in der ganzen Gegend ein Sturm. Auf wundersame Weise überstand das Schiff die Überfahrt ohne Schäden; nicht einmal die Kerzen verloschen, welche zu Otmars Kopf und Füßen entzündet waren.

 

Nach der Überführung wurde Otmar in der Klosterkirche in St. Gallen beigesetzt. Am 25. Oktober 864 wurde Otmar heiliggesprochen. 867 wurden Otmars Gebeine in die zu seinen Ehren erbaute St. Gallener Otmarkirche gebracht.

Zurückführend auf die Legende wird der Hl. Otmar stets mit einem Abt-Stab und Weinfässchen dargestellt.

Der heilige Ulrich, der in St. Gallen studierte, brachte den heiligen Otmar nach Mödingen.

Pfarrgemeinderat

Der Pfarrgemeinderat ist wie folgt besetzt:

  • Döhnel Manuela (Vorsitzende)
  • Maccario-Hartmann Angela (stellv. Vorsitzende, Pastoralrat, Kinder und Jugendpastoral)
  • Mack Sr. Elisabeth (Pastoralrat / Senioren)
  • Schaller-Schnürch Elke (Pastoralrat / Liturgie / Caritas)
  • Wörner Karin (Senioren)

Aktuelles / Termine

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Osternacht in Mödingen

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Liturgie und Gebet/Tanz am heiligen Grab.

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